Was ist ein Transferwerkzeug? – Der Taktgeber für komplexe Bauteile

Wenn’s in der Umformtechnik richtig zur Sache geht – sprich: große Blechplatinen, komplexe Geometrien und hohe Stückzahlen – dann schlägt die Stunde des Transferwerkzeugs. Es ist das Rückgrat vieler Serienproduktionen in der Automobilindustrie und sorgt dafür, dass aus einer simplen Platine am Ende ein präzise geformtes Bauteil wird. Schritt für Schritt, Schlag auf Schlag – vollautomatisch.

Transferwerkzeug einfach erklärt: Definition und Funktionsweise

Ein Transferwerkzeug ist ein Umformwerkzeug, das aus mehreren Stationen besteht, in denen ein Blechstück nacheinander verschiedene Umformoperationen durchläuft: z. B. Tiefziehen, Schneiden, Prägen, Lochen oder Biegen. Zwischen den Stationen wird das Bauteil automatisch von einem Transfersystem (Greifer oder Schieber) weitertransportiert. Man spricht also auch von einem mehrstufigen Umformwerkzeug mit Transferautomation.

So funktioniert’s in der Praxis

  1. Einlegen: Eine Platine (meist per Roboter oder Coilvorschub) wird in die erste Station gelegt.
  2. Bearbeiten: Die erste Umformoperation (z. B. Tiefziehen) erfolgt.
  3. Transfer: Ein mechanisches Transfersystem greift das Halbteil und transportiert es synchron zur Presse zur nächsten Station.
  4. Weitere Bearbeitung: Lochen, Schneiden, Bördeln, Nachformen etc.
  5. Entnahme: Am Ende kommt ein fertiges oder nahezu fertiges Bauteil heraus – bereit für den nächsten Fertigungsschritt.

Was macht ein Transferwerkzeug so besonders?

  • Flexibilität: Komplexe Bauteile mit vielen Einzelschritten lassen sich optimal abbilden.
  • Hohe Bauteilqualität: Da das Bauteil bei jeder Station sauber positioniert wird, ist eine hohe Präzision möglich.
  • Automatisierung: Durch das Transfersystem läuft alles vollautomatisch – ideal für Großserien.
  • Kombination mehrerer Umformprozesse: In einem einzigen Hub werden mehrere Arbeitsschritte erledigt.

Wann kommt ein Transferwerkzeug zum Einsatz?

Ein Transferwerkzeug kommt immer dann zum Einsatz, wenn:

  • das Bauteil zu komplex für ein Folgeverbundwerkzeug ist
  • unterschiedliche Umformprozesse nötig sind
  • große Tiefziehteile oder strukturrelevante Bauteile gefragt sind (z. B. im Automobilbau: Verstärkungen, Träger, A-/B-Säulen)

Und was ist der Unterschied zum Folgeverbundwerkzeug?

 Transferwerkzeug

 Folgeverbundwerkzeug

 Einzelteile werden bewegt

 Materialband läuft durch

 Platine wird in Station 1 eingelegt

 Coil wird abgerollt

 Transferautomation notwendig

 Bandvorschub reicht

 Sehr komplexe Bauteile möglich

 Ideal für einfachere Serienteile

 Höherer Aufwand, aber mehr Prozessfreiheit

 Kompakter, aber begrenzter


Transferwerkzeug: Der Alleskönner für große Aufgaben

Ein Transferwerkzeug ist mehr als nur ein Werkzeug – es ist ein kleines Fertigungswunder. Es kombiniert mehrere Arbeitsschritte zu einem einzigen effizienten Prozess und bringt komplexe Umformteile schnell und präzise in Form. Klar: Der Aufwand für Konstruktion, Bau und Abstimmung ist höher – aber in der Serie zahlt sich das hundertfach aus.

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